Nachdem wir zwei Tage aufgrund akuten grippalen Infekts nicht wirklich unternehmungslustig waren und die meiste Zeit zwischen Bett, Bad und Couch gependelt sind, war heute an Tag 4 wieder „Ausgang“ angesagt. Nicht gerade das, was man einen Riesenausflug nennen kann, aber immerhin. Es ging in das hiesige PhanTECHNIKUM – ein Technikmuseum in Wismar, das eine interessante Herangehensweise hat, was die Anordnung und Zuordnung von Themen und Abteilungen und Stockwerken hat. Einerseits gibt es Dauer- andererseits auch Sonderausstellungen. Was aber nicht außergewöhnlich ist. Nur dass auf den ersten Blick gleiche oder zumindest ähnliche Themenbereich in unterschiedlichen Stockwerken zu finden sind, macht es dem Erstbesucher nicht gerade einfach, auf Anhieb das System zu erfassen. Aber egal, wir müssen ja nicht unbedingt etwas lernen, es reicht uns im Urlaub schon, uns ein wenig zu unterhalten. Zwar ist keiner von uns ein Motorenfan, aber die Ausstellung bot einiges mehr als Schiffsdiesel…

des Segelschulschiffes „Gorch Fock“

hatte einen Durchmesser von 1,39 Meter
Alles, was fliegt, segelt, brennt, schweißt, radelt oder sonst wie nicht in jedem Technikmuseum zu finden ist. In Wismar wird es ausgestellt. Manchmal ist es schwierig, einen Zusammenhang zur Region finden, aber mit ein wenig Geduld gelingt es meist. Beispielsweise hat nicht nur in Karlsruhe der gute Kollege Drais mit seinem Laufrad die Menschheit in Schwung gebracht, auch an der Ostsee gab es Tüftler, die in diese Richtung unterwegs waren.

Auch die Luftfahrt wird in Bezug zu lokalen Größen gebracht, die ihren gar nicht mal so kleinen Teil zum Thema Luftfahrtentwicklung beigetragen haben. Egal, ob Segler, Luftschiff oder motorbetriebene Luftgefährte – für jeden war einer dabei.




Und wer es lieber etwas theoretisch hat und weniger der handwerklich greifbaren Technik zugeneigt ist: Gottlob Frege, der bekannteste Logiker aus Wismar. Ein deutscher Mathematiker und Philosoph des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der als Begründer der modernen formalen Logik gilt und als wichtiger Wegbereiter der analytischen Philosophie zählt. Seine Arbeit legte die Grundlagen für die heutige Computertechnik und Informatik. Ihm ist eine eine eigene kleine Abteilung gewidmet. Durchaus sehenswert und interessant, was zu seiner Zeit (1848–1925) schon (zumindest) denkbar war.
Auf jeden Fall hat sich der Besuch gelohnt, und es war als „Wiedereinstieg“ sowohl zeit- als auch aufnahmemengenmäßig passend zum ersten „Freigang“ nach der Seuche…
Also, wer in Wismar ist und zumindest ein wenig Interesse an Technik hat –, das PhanTECHNIKUM ist einen Besuch wert. Gut zu erreichen, problemlos zu parken und der Eintritt von 10 € für Erwachsene (6 € für Behinderte!) ist auch angemessen.
