Tag 7 – bei Wismar auf dem Wasser!

An Tag 7 ist es dann endlich so weit. Wir stechen in See. Wismar – Insel Poel – Wismar! Satte zweieinhalb Stunden. Eine Stunde hin, halbe Stunde Aufenthalt, eine Stunde zurück. Impressionen dieser seemännischen Meisterleistung – zumindest wenn man das finstere Gesicht des Schiffsführers für bare Münze nimmt – anbei. Wir genießen einfach die Sonne, die Aussicht, studieren das Verhalten von Ausflüglern in Gruppen unter stetig steigendem Alkoholeinfluss – ein Träumchen!

„Navigare necesse est, vivere non est necesse“

Gnaeus Pompeius

Diesen nicht gerade Frohsinn verbreitenden Wahlspruch verinnerlicht, betraten wir die Planken, über die so mancher angeblich gegangen ein soll, wenn auch nicht voraus, sondern querab… Aber ich schweife mal wieder ab. Zurück zum Thema. Wir verlassen den alten Hafen von Wismar und dann…

Bild 1 zeigt den Komplex, wo unsere Wohnung zu finden ist – für Interessierte: Jeweils von links und von oben der zweite Balkon. Tipp: Dort, wo die Kissen über den Stühlen liegen…

Die Überfahrt verlief erwartungsgemäß ereignislos, bis auf die Tatsache, dass die Besatzung mit rechnerisch eindreiviertel Mann – Schiffsführer (1,0), Leichtmatrose (0,5) und Hilfskellner (0,25) – heillos mit dem ganzen Volk an Bord überfordert war. Vielleicht sind sie aber auch nur gegen Saisonende am Ende ihrer Nerven. Könnte man beim Benehmen einiger Tourteilnehmer zumindest nachvollziehen.

Der Aufenthalt neben der Insel Poel, war 30 Minuten lang, so lange hatte auch die Gastronomie geschlossen… Praktische Lösung, so kann man Umsatz aktiv vermeiden. Ob das der Plan war, werden wir wohl nie erfahren. Aber egal, Während einige unserer Mitreisenden auf diesen Fauxpas mit Verlassen des Schiffes reagierten, um ihren Pegel in der Anlegerkneipe stabil zu halten, genossen wir die kurze, aber erholsame Ruhe an Bord, bevor die einstündige Rückreise wieder mit munterem Fortsetzen der zunehmenden Haltbarkeitmachung mittels Alkoholzufuhr anlief.

Schwedenkopf 1 Rot-Weiß: die Farben Wismars
Schwedenkopf 2 Blau-Gelb: die Farben Schwedens

Gegen 16.30 Uhr waren wir schließlich von unserem – sich selbst so titulierten – „Busfahrer zur See“ pünktlich, ordnungsgemäß und ohne weitere Zwischenfälle im alten Hafen in Wismar zurück an Land gebracht worden.
Die Gesangseinlagen bereits erwähnter Menschengruppen nahmen zu; wenn auch nur quantitativ. Inhaltlich konnte man nur Vermutungen anstellen, ob es sich hierbei um den Anlass der Fahrt oder allgemeine Einlassungen zu einzelnen Personen der Gruppen handelte. aber auch hier gilt: egal!
Wir fanden’s nett, hatten unseren Spaß und der Strom-Dampfer hat einen Riesenvorteil: Nix brummt, schüttelt oder vibriert.