Tag 5 in & um Wismar

Voller Tatendrang und kaum noch von Hustenanfällen begleitet ging es heute auf „große Tour“ – die Insel Poel war unser Ziel. Naja, immerhin stramme 13 km entfernt, mit dem Auto knapp 20 Minuten… ist ein Anfang. Bei fast strahlendem Sonnenschein, nur ein paar Wölkchen trübten den Himmel hin und wieder ein, rollten wir gemächlich gen Norden – der Insel Poel und ihren Sehenswürdigkeiten entgegen. Zugegeben, es ist nicht das ganz große Damentennis, aber für einen gemütlichen Ausflug mit ein paar Stopps zwecks Besichtigung schon ausgesprochen nett.

Unser erster Halt der Schaugarten der Hochschule Wismar im Malchow auf Poel. Hier gibt es verschiedenstes Grünzeug zu sehen. Von Heilkräutern, über Kochzugaben bis hin zu reinen Ausstellungspflanzen. Alles da. Teils im Freien, teils im Gewächshaus. Wirklich hübsch gemacht, netter Halt, zum Füße vertreten und Luft schnappen. Man muss ja nicht immer etwas lernen…

Weiter ging es dann zur Inselkirche. Um 1230 entstand hier bereits das erste Kirchengebäude, das durch mehrmalige Um- und Anbauten sowie schließlich um 1851 mittels einer neugotischen Gesamtneugestaltung den heutigen Zustand erreicht hat. Die evengelisch-lutherische Kirche in ihrer Gänze lässt die Jahrhunderte, die sie auf dem Buckel bzw. in den Balken hat, sehr schön erkennen und sowohl das Gebäude an sich als auch die Ausstattung sind sehenswert. Das Triumphkreuz, der Haupt- sowie der Marienaltar, aber auch die aus Kalkstein geschlagene Grabplatte mit Scheibenkreuz aus dem 13. Jhr. sind sehr gut erhaltene Zeugnisse lang vergangener Tage.

Die Poeler Inselkirche – um 1230

In direkter Nachbarschaft befinden sich die Überreste des Schlosswalls der ehemaligen Festung Poel. Hauptsächliche einige hügeligen Erhebungen sind noch zu erkennen und begehbar. Diverse Schautafeln erläutern Lage und Verlauf dessen, was der damalige Herzog Johann Albrecht II. im Jahr 1614 hier hat errichten lassen. Nach dem 30-jährigen Krieg verfiel das Schloss und wurde Grundstock für Neubauten als auch Renovierungen Poehler Häuser, indem die Steine des Schlosses derart fremdverwendet wurden. Eine in dieser Zeit nicht unüblich Methode des meist kostenfreien Recyclings von Baumaterial.

Blick vom Schlosswall
Blickrichtung Wismarer Bucht

Schließlich fuhren wir noch nach Timmendorf an der dortigen Strand. – Nicht zu verwechseln mit dem namengleichen Strand in der Lübecker Bucht, der wohl den meisten eher bekannt sein dürfte. Aber hier ist es schön. Nicht zu sehr überlaufen. Parken „vor dem Dorf“. Das Dorf selbst besteht zumindest an der Hauptstraße wohl größtenteils aus Ferienwohnungen bzw. Ferienhäusern. Was der hübschen Lage aber keinen Abbruch tut. Und das Fischbrötchen war seine 4 € auch wert. Insbesondere blieb es anstandslos in uns drin, was je nach Backwareneinsatz nicht immer der Fall ist… Der Strand ist um diese Jahreszeit natürlich mehr oder weniger leer. Stört aber nicht. Schön hier, da kommen wir noch mal her, keine reißerische Attraktion, aber wirklich hübsch.

Timmendorfer Stilleben